Kiana Haas

Würde ich ein Buch über mich selber schreiben, trüge es aller Voraussicht nach den Titel "Von einer Tagträumerin, die auszog, Geschichten zu schreiben“.

Geboren wurde ich vor einundzwanzig Jahren in einem kleinen Kaff, geografisch gesehen süd-östlich von Köln, doch eigentlich tut das nichts zur Sache. Meine Eltern erzählten mir später, dass ich schon las und die verrücktesten Geschichten erzählte, lange bevor ich Laufen und dergleichen lernte.
Während die anderen Kinder Türmchen im Sandkasten bauten, träumte ich vor mich hin. Im Kindergarten ging die Meinung rund: das Kind hat zu viel Fantasie. Zu viel Fantasie? Ich meine, geht’s noch? Davon kann man doch nie zu viel und schon gar nicht genug haben.
Nicht verwunderlich also, dass ich mir schon bald ein Ventil suchte, durch welches ich meine überbordende Fantasie „ablassen“ konnte.
Ich verschlang regelrecht ein Buch nach dem anderen, um satt zu werden.
Meine Eltern kamen mit dem Kaufen des neuen Lesestoffs kaum hinterher.

„Ich fing an, Bücher doppelt und dreifach zu lesen, aber wenn ich ehrlich bin, wird es irgendwann ermüdend jegliche Dialoge Wort für Wort voraussagen zu können.“

Ja, ich war gefangen in einem Teufelskreis und schimpfte mich „der Bücherwurm“. In meiner Fantasie spann ich die gelesenen Geschichten ins Unermessliche weiter, und gleichzeitig verlangte ich nach immer neuen Büchern, um meinen Fantasiedurst stillen zu können.
Also begab ich mich auf den steinigen Weg der Geschichtenerzählerin, schrieb alles auf, was mir in den Sinn kam und noch vieles mehr. Daraus entstanden Geschichten und mit ihnen ganze Welten. Und meine übersteigerte Fantasie war plötzlich doch noch für etwas gut.

Heutzutage beschreibe ich mich selbst ich als „Reisende“. Nicht im physischen Sinne. Ich gehe nicht auf Kreuzfahrten, nehme den nächsten Langstreckenflug oder steige in einen Nightjet. Wenn ich von Orten spreche, an die ich gereist bin, dann sind diese zumeist rein fiktiv. Irgendwo auf meinem Laptop gespeichert und mit einem doppelten Mausklick geöffnet.

Eure Kiana

Der Verlag über Kiana:

Kiana ist eine unserer talentierten Nachwuchsautorinnen, die uns schon einige Jahre begleitet. 2021 war sie eine der Autor*innen, die sich an unserer Bewerbung für den Stadt-Kulturpreis „BOPP“ der Stadt Bergisch Gladbach beteiligte. Gemeinsam entwickelten wir das Konzept für unser Buch „Kreatives Schreiben und die Freiheit“, in dem sie ihre Kurzgeschichte veröffentlichte.

Wir sind stolz und glücklich, dass wir sie bei der Entstehung und Veröffentlichung ihres Debüt-Romans „Ivy – Der Fluch des Efeus“ begleiten durften und freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte.

Mehr über die Förderung junger Autor*innen erfahren

  • IVY – Der Fluch des Efeus

    Urban Fantasy Roman

    Mehr erfahren

  • Niemand

    Kurzgeschichte für das preisgekrönte Manifest „Kreatives Schreiben und die Freiheit – Die jungen Wilden im Scylla Verlag“ (ab Seite 52 im Buch)

    Kurzgeschichte lesen

Ein himmlischer Unfall

KSTA WEIHNACHTSGESCHICHTE 2021
Kiana Haas erzählt, wie sich der Weihnachtsmann nach Gladbach verirrt.(Illustration: Carsten Mell, Rösrath)

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Scylla gewinnt Preis für sein Manifest

KULTURPREIS
Für das Jahr 2021 wurde unsere Bewerbung auserwählt und gewann die Auszeichnung BOPP 2021 für das kulturelle Schaffen unseres Verlages hinsichtlich unserer Jugendarbeit.

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